
Verliebtsein oder Liebe? So erkennen Sie den Unterschied
Das Herz klopft, es kribbelt im Bauch und die Knie werden weich, wenn wir auch nur an den Menschen unserer Träume denken.
Bei diesen Gefühlen ist klar: Wir sind verliebt. Doch wie unterscheidet sich Verliebtsein von wahrer Liebe? Und was geschieht dabei in unserem Körper?
Was gibt es Schöneres als frisch verliebt zu sein? Wir schweben sprichwörtlich auf Wolke sieben, wir haben Schmetterlinge im Bauch und können kaum noch an etwas anderes denken als an die geliebte Person. Dass man beim Verliebtsein auch von einem „Rausch der Gefühle“ spricht, hat gute Gründe. Denn Studien zufolge zeigt das Gehirn von frisch Verliebten ähnliche Reaktionen wie das von Menschen, die Drogen konsumieren – es befindet sich quasi im Rauschzustand. Und wenn der oder die Geliebte mal nicht in der Nähe ist, stellt sich unweigerlich ein quälendes Gefühl von Liebeskummer ein, ähnlich dem Gefühl einer Entzugserscheinung.
Im Rausch der Gefühle
Verantwortlich für das Gefühlskarussell beim Verliebtsein sind Hormone und Botenstoffe in unserem Gehirn:
Eine australische Studie, die im Fachjournal „Behavioural Sciences“ erschienen ist, hat außerdem gezeigt, dass im Gehirn von Verliebten das sogenannte Annäherungssystem oder auch Verhaltensaktivierungssystem, kurz BAS (Behavioral Activation System), besonders aktiv ist. Das BAS bewirkt, dass wir positive Reize verstärkt wahrnehmen, neugieriger sind und selbstbewusster handeln. Im Falle des Verliebtseins sorgt es für die typischen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen, wie etwa den geliebten Menschen zu idealisieren, ihm ganz nah sein zu wollen oder Negatives zu übersehen. Im Klartext: Wir haben die berühmte rosarote Brille auf.
Bindungshormone für eine lange Beziehung
Doch auch das größte Kribbeln lässt irgendwann nach. Etwa nach sechs bis 18 Monaten ist bei den meisten Menschen die erste Phase der Verliebtheit vorbei. Dann entscheidet sich, ob es mit der Beziehung weitergeht – und ob aus Verliebtsein Liebe wird. Denn auch, wenn es uns manchmal schwerfällt, Liebe von Verliebtheit zu unterscheiden: Biologisch betrachtet haben diese Gefühle nur weitläufig miteinander zu tun. So zeigt sich bei wahrer Liebe vor allem:
Liebe als Ende der Verliebtheitsphase?
Während Verliebtsein also eine intensive emotionale, fast süchtige Phase ist, in der wir den Menschen unserer Träume idealisieren, ist Liebe eher ein tiefer, ruhiger und stabiler Zustand, der durch Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz von Stärken und Schwächen geprägt ist.
Viele Paare trennen sich, nachdem die rosarote Brille verschwunden ist. Bei anderen entwickelt sich ein Gefühl der wahren Liebe. Und wie Studien zeigen, muss die Verliebtheit nicht enden, wenn die Beziehung tiefer wird. Manche Menschen erleben beides gleichzeitig: Sie sind auch nach vielen Jahren noch verliebt und empfinden ein Gefühl der wahren Liebe und Verbundenheit. Und das womöglich ein Leben lang.






