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Sonnenallergie – das steckt dahinter

Kleine Pickel, Quaddeln oder juckende Haut nach dem Sonnenbad?

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Viele denken dabei sofort an eine Sonnenallergie. Tatsächlich steckt dahinter aber keine Allergie im klassischen Sinne. Vielmehr handelt es sich um unterschiedliche Reaktionen der Haut auf UV-Strahlung.

Ob im Park, im Freibad oder am Strand – ein Sonnenbad ist für viele Menschen purer Genuss. Doch Licht und Sonne haben nicht nur positive Seiten. Neben einem Sonnenbrand können die UV-Strahlen noch andere unangenehme Hautreaktionen hervorrufen – von Juckreiz und Ausschlag bis hin zu Pusteln und Pickeln. Umgangssprachlich werden diese Symptome häufig als Sonnenallergie bezeichnet. Dahinter können sich jedoch unterschiedliche Hautreaktionen verbergen:

Polymorphe Lichtdermatose 

Besonders häufig ist die polymorphe Lichtdermatose. Sie macht sich meist einige Stunden bis Tage nach dem Sonnenkontakt bemerkbar – mit Juckreiz, Rötungen oder kleinen Bläschen. Dabei zeigen sich die Symptome vor allem am Handrücken, im Gesicht, am Dekolleté oder an den Beinen. Insbesondere Menschen mit heller Haut leiden unter der polymorphen Lichtdermatose, dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. 

Tipp: Zur Vorbeugung einer polymorphen Lichtdermatose sollte die Haut langsam an die Sonne gewöhnt werden. Außerdem empfiehlt sich Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Sind bereits Beschwerden aufgetreten, so helfen Antihistaminika gegen den Juckreiz. Meidet man die Sonne für ein paar Tage, verschwinden die Symptome in der Regel von selbst. 

Mallorca-Akne 

Die Mallorca-Akne äußert sich in Form von Pickeln oder Pusteln, häufig am Dekolleté, den Schultern, Armen oder dem Rücken. Teilweise empfinden Betroffene auch einen starken Juckreiz. Sie entsteht infolge einer Reaktion zwischen UV-Strahlung und Inhaltsstoffen wie Fetten und Emulgatoren in Kosmetika.

Tipp: Zur Vorbeugung nutzt man am besten fett- und emulgatorfreie Körperpflegeprodukte und Sonnencreme mit einem hohen UV-A- und UV-B-Schutz. Zur Behandlung einer Mallorca-Akne können ebenfalls Antihistaminika eingesetzt werden. 

Phototoxische Reaktion 

Manche Inhaltsstoffe in Parfum, Kosmetik oder Medikamenten reagieren in Verbindung mit Sonnenlicht und lösen sogenannte phototoxische Reaktionen aus. Dazu gehören vor allem Säfte von bestimmten Pflanzen wie Riesenbärenklau, Feigenbaum, Zitrusfrüchte, Johanniskraut, Bergamotte und Sellerie. Typische Symptome einer phototoxischen Reaktion sind Brennen, Stechen, Rötungen oder Schwellungen – ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. 

Tipp: Wer Medikamente einnimmt, sollte sich vorher über mögliche Wechselwirkungen mit UV-Strahlen informieren. Auch auf duftstoffhaltige Pflegeprodukte sollte im Sommer besser verzichtet werden. Behandeln lässt sich eine phototoxische Reaktion mit einer kortisonhaltigen Salbe oder kühlenden Wickeln. Wird die Sonne gemieden, klingen die Beschwerden meist rasch wieder ab.

Lichturtikaria 

Die Lichturtikaria (Urticaria solaris) ist eine seltene Form der Nesselsucht, die durch Licht, insbesondere Sonnenlicht, ausgelöst wird. Typische Symptome sind Quaddeln, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Die Quaddeln bilden sich meist nach wenigen Stunden wieder zurück. 

Tipp: Vermeiden Sie im Falle einer Lichturtikaria direktes Sonnenlicht. Antihistaminika können dazu beitragen, dass die Beschwerden schneller wieder verschwinden. In schweren Fällen ist es empfehlenswert, sich ärztlichen Rat zu suchen. 

Photoallergische Reaktion

Die photoallergische Reaktion ist tatsächlich eine Allergie im medizinischen Sinn. Auslöser sind zum Beispiel Arzneimittel wie Antibiotika oder Antidepressiva. Auch manche Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten können zu einer photoallergischen Reaktion führen. Die zunächst harmlose Substanz wird durch die UV-Strahlung zu einem Allergen, das vom Immunsystem als fremd eingestuft und bekämpft wird. Typische Symptome sind Rötungen, Juckreiz, Knötchen und Bläschen. Die Symptome ähneln denen einer phototoxischen Reaktion, daher ist eine Unterscheidung oftmals schwierig. Bei einer photoallergischen Reaktion klingen die Beschwerden jedoch trotz Vermeidung der Sonne nur langsam ab.

Tipp: Verzichten Betroffene auf den Stoff, der die photoallergische Reaktion auslöst, bessern sich die Symptome meist rasch. Da Medikamente jedoch nicht immer abgesetzt werden können, ist ein konsequenter Schutz vor Licht und UV-A-Strahlung wichtig. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt die Behandlung mit Kortikosteroiden. Zudem sollte direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden.

Tipps für ein gesundes Sonnenbad: 

Langsam starten

Nach längerer Sonnenpause sollte man die Haut in kurzen Einheiten von fünf bis zehn Minuten an die Sonne gewöhnen.

Mittagssonne meiden

Die Strahlung ist zwischen 11 und 15 Uhr besonders intensiv. Bleiben Sie in dieser Zeit besser im Schatten.

Sonnenschutz verwenden

Achten Sie auf Produkte, die zu Ihrem Hauttyp passen, und tragen Sie diese großzügig auf – auch im Schatten. Und nach dem Baden das Nachcremen nicht vergessen!

Kinder besonders schützen

Neben regelmäßigem Eincremen mit Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor sorgen Kopfbedeckungen und UV-Schutzkleidung für extra Schutz.

Augen nicht vergessen

Sonnenbrillen mit dem Aufdruck „UV400“ oder „100 % UV-Schutz“ schützen die Augen wirksam vor schädlicher Strahlung.

Ausreichend trinken

Gerade an heißen Tagen braucht der Körper viel Flüssigkeit. Wasser, Tee oder Saftschorlen sind ideal und löschen den Durst.

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